Prüfung Februar 2019

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Prüfung Februar 2019

Beitragvon Forum Member » 21.02.2019, 17:35

Hatten heute Prüfung, er bringt eine Kiste mit Sachen mit die für Gesprächsstoff sorgen.
Atmosphäre ist nicht unangenehm, aber er fragt immer einen eine Frage und gibt einem viel Zeit zum Überlegen wenn man was nicht weiß. Es ist eher nicht so dass die anderen dem planlosen Kollegen auf die Sprünge helfen sollen, zumindest war das bei uns nicht so. Im Endeffekt haben alle trotz kleinen Wissenslücken oder einem "auf der Leitung stehen" gute Noten erhalten.

Zuerst mal Eisenpulver, Wasserverdüst.
Da sollte man Wissen wie man Pulver herstellen kann (Wasserverdüsen, Gasverdüsen, Höganäs-Verfahren, Mahlverfahren sind unwichtig), später wollte er noch wissen wie das funktioniert wo man Eisen mit CO zu FeCO5 verflüssigt und dann abdestilliert, das ist ja für Nickel ein gängiges Verfahren zur Pulvergewinnung.

Nächste Frage: Wo wird welche Pulverform verwendet? Also bei welchen Verfahren ist es gut verzweigte Pulver zu haben und wo will man Kugelige? (Kugelige überall dort wo keine Grünfestigkeit da sein muss, also HIP-Sintern, alle AM-verfahren, MIM, weil dort die Schüttung schon möglichst dicht sein muss) Verzweigte überall wo der Grünkörper was aushalten muss.

Als nächstes hat er ein Zahnrad ausgepackt und will wissen wie das hergestellt werden kann.
War Axialgepresst, da ist wichtig zu wissen warum mehrere Stempel und eine geführte Matritze notwendig sind, (Verdichtungsweg muss im Verhältnis überall gleich sein, Reibung zur Matritze)...

Dann war die Frage wo und wie die höchste Beanspruchung am Zahnrad ist (an der Zahnoberfläche bzw. kurz darunter) und was wichtig ist dass diese Beanspruchung ausgehalten werden kann.
Bei Sinterteilen sind quasi alle Eigenschaften auf die Porosität zurückzuführen, das heißt wenn man die Zähne rolieren will müssen sie vorher noch nicht ganz dicht sein.
Um rolieren zu können muss der Werkstoff auch noch weich sein, dh. nicht so viel Kohlenstoff drin. Dann kann man aber nicht mehr härten
--> nächste Frage
Wie kann man solche Teile dann (vor allem nur an der Oberfläche) härten?
Kohlenstoff reinbringen. Dabei ist Aufkohlung mit Endogas (da will er auch wissen wie das gewonnen wird), Acetylen oder Propan wichtig. Beim Endogas muss man wissen dass das Aufkohlen hier eine Gleichgewichtsreaktion ist, und die Menge an eingebrachtem Kohlenstoff einfach über den Druck (gering) eingestellt wird. Mit der so verkürzten freien Weglänge geht das CO nicht so weit in die Poren hinein. Bei den anderen Gasaufkohlungen muss immer kurz gekohlt werden und dann bei erhöhter Temperatur der C von der Oberfläche in den restlichen Körper diffundieren. Hier besteht aber Gefahr von Überkohlung.
Hier sollte man die ganz einfachen Reaktionsgleichungen auch kennen.

Nächste Frage: Was passiert beim HIP mit den inneren Poren? Wieviel Druck und Temperatur ist notwendig? (steht gut in den Folien)

Das wars im großen und ganzen, die Vorlesungen macht er meiner Meinung nach gut, wenn man dorthin geht und sich die Folien einmal gut durchliest auf jeden fall machbar, viel Freude

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Re: Prüfung Februar 2019

Beitragvon Forum Member » 30.06.2021, 10:05

mündliche Prüfung am 29.06.2021:

- Wie stellt man kugeliges Cu-Pulver her? Wie kann man feinere Pulver herstellen? (mehr Energie eintragen) Wo benötigt man feine Pulver?

- Worauf ist beim HIP zu achten? (Kapsel darf nicht undicht sein, Schweißnähte platzen,..) Warum wird Argongehalt am Ende des Vorgangs gemessen? (geringste Mengen können sich im Metall lösen und bei der Wärmebehandlung später zu Rissen führen)

- Welche zwei Arten treten beim Flüssigphasen-Sintern auf? (stationäre und intermediäre Phase, beide kurz erklären) Fe-C-Mo System kurz erkären

Dauer: 45 min (war alleine, aber wir haben sicherlich mittendrin 20 min geplaudert)
Prüfungssituation ist wirklich sehr angenehm, es war mehr ein Gespräch als eine Prüfung. Er will hauptsächlich das Verständnis abprüfen. Wenn man sich halbwegs auskennt, benotet er sehr nett. :)


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